Ein Blick in die Medien genügt: Es gibt kaum eine Woche, in der nicht darüber gesprochen wird, Frauen in Führungspositionen seien längst keine Ausnahme mehr, sondern eine unverzichtbare Stärke in den Unternehmen. Das gilt für Familienunternehmen, für den Mittelstand und es gilt nach und nach selbst für die Männerbastion par excellence – für den Vorstand der deutschen DAX-Konzerne. Weibliche Führungspersonen sind dort zwar immer noch deutlich in der Unterzahl, doch sie kommen langsam, aber gewaltig (um den 80er-Song von Ina Deter zu zitieren). Drei von ihnen haben es als CEO sogar bis an die Spitze des erlauchten 40er-Clubs geschafft, darunter Belén Garijo bei Merck KGaA, Martina Merz bei Thyssenkrupp oder Simone Menne bei Lufthansa Cargo.

Ich weiß zwar nicht, wie es Ihnen geht, aber auf mich üben die kleinen, sogenannten schwachen Signale (weak signals) eine starke Wirkung aus. Das heißt, lange bevor ein Trend sichtbar und für alle offensichtlich wird, entstehen vereinzelt Anzeichen, die auf ihn hindeuten. Doch, Hand aufs Herz, was unsere Wirtschaft angeht, so sind die Signale inzwischen alles andere als schwach. Der Anpassungsdruck auf die Unternehmen steigt und zwingt sie, ihre Geschäftsmodelle und Prozesse zu überdenken und zu restrukturieren, ganze Branchen verändern ihr Gesicht und transformieren sich rasant. Das Gleiche gilt für die Art und Weise, wie wir unseren Job machen. Falls wir ihn überhaupt machen, denn die Auswirkungen der wirtschaftlichen Situation auf den Arbeitsmarkt sind nicht zu übersehen.

Hand aufs Herz: Wer schon einmal einen Changeprozess in seinem Unternehmen erleben durfte, der weiß, welche Komplexitätsgrade ein derartiger Vorgang haben kann. Dies gilt unabhängig davon, ob passiv als betroffener Mitarbeiter oder aktiv als Manager, dessen Aufgabe darin bestand, diesen Prozess in Wege zu leiten, zu managen und erfolgreich zu Ende zu bringen. Er weiß auch um den Unterschied, ob man in den Prozess eingebunden und als Beteiligter mitgenommen wird oder ob man ihn über sich top down ergehen lassen muss. Denn ja, davon bin ich fest überzeugt, Change Management ist zwar keine Kunst, es hat aber sehr viel mit Können zu tun.